Sonntag, 11. November 2012

Elfter Elfter (2012)


Es ist mal wieder der elfte Elfte im Jahr. Das bedeutet in Mainz: eintägiges, medienunterstütztes öffentliches "Anfixen" der fastnachtsabhängigen Narren auf dem "Schildaplatz" ;-).

Das alljährlich wiederkehrende Landesgruppentreffen der Amateur- und Profi-Selbsthilfegruppen für an temporärem Fastnachts-Wahn Leidende! 

In diesem Jahr war es mal ein Sonntagmorgen, da konnten viele in die Mainzer Innenstadt kommen, die sonst am 11.11. durch Arbeit irgendwo anders im Rhein-Main-Gebiet gebunden sind.

Und da im Hinblick auf die dunkle Jahreszeit gar viele der stimmungsaufhellenden Droge bedurften, war der Platz, auf dem es das "Zeugs" gab, übervoll. Das Motto für die anstehende "Durststrecke": "Der Rettungsschirm für Groß und Klein, ist Fassenacht in Mainz am Rhein".

Ich vermute mal, je weniger die Menschen sich mit dem Wesen der Zeit beschäftigt haben, um so wichtiger ist es für sie, daß der Beginn genau um 11:11 am 11.11. erfolgt, eben "pünktlich"! Das lieben die Deutschen! Dazu am besten nanosekundengenau! Jedes Jahr wird das in allen Medien immer und immer wieder betont: "...die Fastnachtszeit, die pünktlich um 11.11 Uhr ausgerufen wurde ..
Ob diese Narren auch ihre Geburtszeit so genau kennen, da, wo für sie selbst alles in diesem Leben begann? Für echte Narren wahrscheinlich unwesentlich, denn das wahre Leben spielt sich eh nur während der Kampagne ab! Helau! Und von Geburt an waren sie keine Narren, höchstens Deutsche!

Die Verlesung der überaus wichtigen Narrencharta erfolgte allerdings mit kraftloser Stimme, welch ein Jammer! Aus meiner Sicht eine echte Fehlbesetzung. Die vielen Narren auf dem Schildaplatz getrauten sich ob der Kraftlosigkeit garnicht, mit einem kraftvollen "So sei es!" zu antworten. Der SWR hat das per Video festgehalten, siehe hier!
Die Vortragenden sollten m.E. erstmal bzgl. der "Performance" bei Bohlen oder Raab gecastet werden, bevor sie auf den Balkon dürfen.

Um so erfreulicher, daß unser OB Michael Ebling durch Auftreten, Lautstärke, Form und Inhalt seines Vortrages klar zu gewinnen wußte. Seine erste öffentliche Ansprache im neuen Amt an die Narren, die hat er gut gemacht! Siehe hier!

Was war sonst noch wichtig?

Die "innovativen" Humbas spielten "So ein Tag, so wunderschön wie heute" als Blues. Der Gitarrist zeigte bei anderen Liedern, daß er, närrisch wie er nun mal ist  - wie damals die Rock' n' Roller, Tielman Brothers oder später dann auch Jimi Hendrix - die Gitarre hinterrücks auf den Schultern spielen kann. 

Der SWR wollte dieses Mal auch dabei sein, teilhaben an dem Spektakel-Kuchen. Also haben sie an die Café Extrablatt Ecke eine Bühne hingeknallt und waren auf Sendung. (Erinnert mich irgendwie an die betrübliche Situation beim Rosenmontagsumzug in der Boppstrasse/Ecke Josefstrasse, beim SWR scheinen sie die Ecken zu lieben)

Die Pommes kosteten 3 Euro, eine stinknormale Bratwurst kostete 3,50 Euro, die von "stinknormal" zu "Curry-" beschnittene und "veredelte" Bratwurst 4 Euro, und wer noch "Pommes zum Currypampes" - Helau! - dazu haben wollte, war eben 6,50 Euro los. Die Mainzer Narren machen ja alles mit, die haben sich am Stand fast gekloppt, um was zu Essen zu bekommen!
Hab' ich da was übersehen, oder hatten die mit ihrem Wurst & Co Stand tatsächlich ein Monopol da?

Nachfolgend einige Fotos von dem Ereignis in der Mainzer Stadtmitte:

Auf dem Weg durch die Schillerstraße zum "Schildaplatz":



Nix wie rein ins Getümmel, es ist eh' schon übervoll da ....


Michael Ebling zeigt, wie man's macht


Die Schwellköpp waren auch wieder dabei:





Wer zielt hier im Doppelpack von der Bühne herunter auf die Narrenschar? Die Herren Fotografen von der lokalen Presse mit ihren schweren Canons als närrische "Distanzwaffen":



Jedes Jahr dasselbe: harte Arbeit, und die anderen feiern ...  
Dafür gibt's als "Trostpflaster" mal 'nen guten Schnappschuß (allerdings mit einer Nikon aufgenommen, ich hoffe das stört nicht ;-)!


Manch bunte Narrenkappe gab es zu sehen ...


Jetzt geht's um die Wurst! Das Motto: "sie sparen 0,50 Euro, wenn sie nur 6,50 Euro ausgeben"!
Dieses Jahr habe ich gestreikt, keine Wurst (und mehr) zu diesen Preisen! Optimisten würden sagen: "Wieso, hat doch letztes Jahr genau so viel gekostet!"
Am 11.11., 10 bzw. 11 Jahre nach der Währungsumstellung: 12,70 DM für 'ne Currywurst und eine Portion Pommes! Und das nicht in Wiesbaden, nein, mitten im Herz vom goldische Meentz!
Wer vergessen hat, wie der Umrechnungsfaktor lautet, bitte sehr hier!

"Der Preis ist alternativlos. Deutschland ist auf einem guten Weg" würde Angela Merkel dazu sagen .... Helau!



Danke, im letzten Anlauf hat das mit einem Lachen doch noch geklappt!


Erntedankfest, Halloween und Elfter Elfter, alles auf einem Hut ...



Die "HUMBAs"mit Thomas Neger in Aktion:



Blind date?



Die Vögelein, die Vögelein vom Titicacasee,
Die heben wenn die Sonne lacht, das Schwänzchen in die Höh;
Ach Mägdelein, ach Mägdelein, wenn ich Dich vor mir seh,
wär ich so gern ein Vögelein vom Titicacasee. (Orignal: de Räuber)


Vor dem Osteiner Hof














Rund um den Fastnachtsbrunnen ....






... bis in die Ludwigstrasse hinein!





Elfter Elfter 2011. Wie war das damals? Siehe hier!
Elfter Elfter 2010.  Siehe hier!
Elfter Elfter 2009. Was, das gab es auch schon? Ja! Siehe hier!

Ein paar Eindrücke in Videoform vom 11.11. Da war mal für etwa 20 Minuten Pause vom Bühnenprogramm-Dauerkrach, da konnte man tatsächlich sogar die Narren lachen hören!


Hier gibt es noch etwas für die ganz hart gesottenen Fastnachter, einen Einblick in das Wirken der "Humbas". Die Lautstärke der "Humbas" war wohl zuviel für die gewählten Einstellungen an meinem Camcorder! "Ave in Mainz am Rhein ...!"

Ja, schade! Damit da keine Mißverständnisse entstehen, es klang deutlich besser und unverzerrt vor Ort! Wobei, die Stimmung wird ganz gut wiedergegeben, und als Narr kann man sich ja auch ganz leicht andere Musik beim Anschauen vorstellen ...




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