Montag, 7. September 2009

Mainzer Weinmarkt: "Highway to Hell?"


Das zweite Wochenende des Mainzer Weinmarktes startete deutlich kühler. Nachdem es am Freitag tagsüber viel geregnet hatte, war dann der Abend und die Nacht doch trocken. Aber die Band "Is Was", die an diesem Abend auf der Bühne am Mainzer Platz (sozusagen im zweiten Anlauf nach einer zunächst erfplgten Absage wegen Regens) dann doch noch spielte, ist ja bereits regenerprobt, das letzte Mal goß es in Strömen beim Auftritt während des Sektfestes in Eltville. Ist immer wieder schön, die zu hören, denn dabei treffe ich dann auch wieder auf den Gitarristen Jürgen Bischoff. Wir haben vor einigen Jahren mal in einer anderen Formation eine Zeit lang zusammen Musik gemacht.

Eine sternklare Nacht, ich glaube es war die vom Freitag auf den Samstag, gab mir auf dem Nachhauseweg mit dem volllen Mond und dem strahlenden Jupiter am Himmel dann doch schon fast ein Winternachtsgefühl.

Aber dann wurde das Wetter doch wieder besser und vor allem wärmer. Und so konnten insbesondere am Sonntag wieder alle mit Kind und Kegel zum Weinfest kommen und unbeschwert im Stadtpark unter Zelten oder Bäumen dem Weingenuß frönen oder über den Künstlermarkt bummeln.


Die Flower Power Men Adax Dörsam und Rainer Schindler, spielten zum Ausklang am Sonntag am Sektfest/Rosengarten, das Programm war - mit Ausnahme einiger Instrumentaltitel - praktisch identisch zum Soloprogramm von Rainer Schindler am Donnerstag.

Die Leute waren wie immer aus dem Häuschen, bei Titeln wie "Satisfaction" und "Lola" kann Mann/Frau ja auch noch nach erheblichem Weingenuß ohne Schwierigkeiten mitgrölen!

Beim "Rainer Schindler Entertainment", Abteilung Oldies, weiß man halt, was man zu erwarten hat, und das schon seit Jahr und Tag! Obwohl, die ein oder andere Stimme hörte ich dann auch, daß das ja immer dasselbe sei und man selbst die immer gleichlautenden Kommentare zu den Liedern nicht mehr hören könne! Ist vielleicht auch nur ein Problem derer, die jedes Jahr auf den Weinmarkt gehen und aus Gewohnheit an den gleichen Ständen kleben bleiben!


Als es schon fast dunkel war, traf ich an einem Weinstand auf eine Abordnung bunt uniformierter Garden. Wie sich herausstellte, waren das die Alt-Mainzer Stadtsoldaten, die sich gerne für ein Foto zusammenstellten. Die Alt-Mainzer Stadtsoldaten, zur Garde der Prinzessin zugehörig, "wachen seit 1936 als Schutztruppe der edlen Zecher auf dem Weinfest". Das ist doch eine wahrlich fordernde und ehrenvolle Aufgabe, auf die man sich richtig einpegeln muß :-)


Hier noch ein paar weitere Momentaufnahmen und Eindrücke vom Geschehen rund um die Essens- und Weinstände am Sonntag abend auf dem Weinmarkt während der letzten Stunden des diesjährigen Weinmarkts:


Am Samstag abend spielte die Band "TS rockt" auf der Bühne am Mainzer Platz. Kann ja sein, daß die richtig gut sind, sie waren aber nicht nur meiner Meinung nach mit ihrer Musikrichtung und Lautstärke fehl am Platze.

Der Song "(We're on a)Highway to hell" dürfte wohl das richtige Motto für das Musik-Erleben einiger Standbesetzungen gewesen sein, die sich dieser lärmenden Musik aus einer schlecht eingestellten Anlage mit dröhnenden und wummernden Bässen stundenlang ausgeliefert sahen.
Ist Hardrock die Musik für gepflegten Wein- und Sektgenuß? Bei der auch noch eine Unterhaltung möglich ist, ohne sich anschreien zu müssen? Wer bitte hat sich denn das ausgedacht? Könnte schon sein, daß Umsatzeinbußen bei den Weinständen in der Nähe der Bühne durch diese Art von Musik entstanden sind. Wissen die Organisatoren von der Touristik-Zentrale Mainz (TCM) eigentlich, welche Art von Musik die Bands machen, die sie da für einen Auftritt auf dem Weinmarkt buchen? Und vor allem: wie sich das live anhört?
Das ganze Dilemma zeigt sich schon in den geschrieenen Ansagen der Musiker wie: "wo seid ihr ...?" Zeigt eure Hände!" oder "Ich kann euch nicht hören...". usw.
Eine Konzertatmosphäre, bei der die Gruppe und ihre Musik der Anlaß des Besuchs sind und im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen, ist m.E. schon etwas anderes als ein Auftritt im Rahmen eines Weinfestes, in dem Weingenuß und geselliges Zusammensein im Mittelpunkt stehen sollten.

Glück hatten dagegen die Wein- und Sektgenießer am gleichen Abend oben am Sektfest im Rosengarten, denn da spielte die Band "Mr. S and the Lotions", eine prima Band mit guten Musikern! Mir hat es viel Freude gemacht, denen zuzuhören!

Laut einem Bericht der AZ vom 08.09.2009 wurden ja insgesamt 280.000 Besucher über die beiden Wochenenden auf dem Mainzer Weinmarkt 2009 geschätzt. Unter diesem Link gibt es auch ein kurzes Video von der Eröffnung des Weinmarktes zu sehen, u.A. mit bedeutsamen Worten vom Mainzer Oberbürgermeister Jens Beutel und der rheinhessischen Weinkönigin Lisa Bunn.