Donnerstag, 25. August 2011

Sabberkultur / Es stinkt in Deutschland!

Eine neue Sau wird seit geraumer Zeit durchs deutsche und europäische Dorf getrieben, haben sie es schon bemerkt bzw. gerochen? Die stinkt nämlich ganz schön!

Nein, ich meine nicht die Griechenland-Rettung.

Mit hektischen Bewegungen und viel Staub aufwirbelnd, mit vor Angst weit aufgerissen Augen quiekt dieses Borstenvieh - unter vielen Amtsmänteln verborgen - ständig: "Stabilitätskultur!", wenn es etwas angepiekst wird.

Ist auch schon anderen aufgefallen, ich weise mal hier auf den ausführlichen Artikel von Hartwig Bögeholz hin:
"Stolz auf Stabilitätskultur"

Was wir dringend brauchen ist eine neue Lachkultur in Deutschland. Haha! Anstatt sich zu empören, Leute, lacht, lacht, lacht, nicht nur zuhause, nein: öffentlich! Und schallend! Und zwar als direkte, sofortige Rückmeldung!
Ja, auch als Zuschauer im Studio bei den Fernsehsendungen. Wenn wieder so ein Pappmachépolitiker im Fernsehen von Stabilitätskultur spricht, einfach laut loslachen, das befreit ungemein.

Lachen ist doch eine der großen menschlichen Fähigkeiten! Ich habe gestern Abend laut aufgelacht, als ich dieses Wort - mal wieder - gelesen habe.

Das einzige Stabile in unserer gegenwärtigen politischen Kultur ist:
- die ständige Verleugnung und Verdrängung des Ausmaßes der bis dato bereits eingetretenen Misere.
- das ständige Aufblähen von Staatsschulden ohne die Absicht, jemals etwas zu tilgen! Wann bitte wurden bisher in unserer
sogenannten Stabilitätkultur Schulden des Staates getilgt?
- der Mißbrauch zukünftiger Generationen für unsere heutige Bequemlichkeit, auch "Stabilitätskultur" genannt.
- die Unfähigkeit, überpersönlich motiviert zum Wohle des gesamten Volkes politisch gestaltend zu agieren.

Nun, sollten das die Merkmale der "Stabilitätskultur" sein ...., wann kommt endlich die revolutionäre Erneuerung?
Wer wird diese Sau rauslassen?

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Nachtrag:

Müssen wir die Euro Währungsunion im derzeitigen Umfang zusammenhalten? Durch Konkursverschleppung?



Was hat der deutsche Bundestag noch zu sagen bei dem supranationalen politischen Geschachere?



Was könnte eine Art Steigerung zum Wort "Stabilitätkultur" sein? Richtig! Eine "Stabilitätsphilosophie"! Also schnell mal im Netz gesucht und was fand ich da, seeehr interessant im derzeitigen Zusammenhang:
Abschied von der Stabilitätsphilosophie

Michael Glos, CSU, sagte da im Januar 2005 beispielsweise /Auszug):

Ein strikt stabilitätsorientiertes und für alle Mitglieder gleichermaßen verbindliches Regelwerk in der Haushalts- und Finanzpolitik ist unabdingbar für das reibungslose Funktionieren einer Währungsunion. Bundeskanzler Schröder geht es mit seinen Forderungen nicht um mehr Flexibilität in der Haushaltspolitik, sein Ziel ist vielmehr ein europäisch abgesegneter Freibrief für eine hemmungslose Schuldenpolitik zulasten kommender Generationen.

Die Forderungen des Bundeskanzlers bedeuten das Aus für den Stabilitätspakt. Die von Schröder gewünschten Ausnahmetatbestände führen zum Abschied von der Stabilitätsphilosophie, die Voraussetzung für das deutsche Ja zur Euro-Einführung war. Ein solcher Schritt hat langfristig gefährliche Auswirkungen auf das Vertrauen der Märkte in den Euro. Wer dieses Vertrauen vorsätzlich und leichtfertig untergräbt, der beschädigt das Fundament der im EU- Verfassungsvertrag verankerten Währungsordnung.

Es ist zu befürchten, dass Deutschland die von Schröder gewünschte Modifizierung des Pakts mit steigenden Finanzbeiträgen an Brüssel teuer bezahlen muss.