Freitag, 23. August 2013

SPD Wahlkampf 2013: Peer Steinbrück in Mainz


War da was in diesem Sommer? Wahlkampf? Was, im September sind Wahlen? Wie, was, zum Bundestag? Deutschland ist in diesem Sommer politisch im Dornröschenschlaf versunken.

SPD Wahlkampf im August 2013: Peer Steinbrück war heute nachmittag im sonnigen Mainz! Unter dem Zeltdach auf der Wiese auf dem Ernst-Ludwig-Platz gab er auf - vorher vom anwesenden Publikum schriftlich abgegebene und dann von seinem Team sorgfältig ausgewählte - Fragen Antwort. 
Mit von der Partie war ebenfalls der SPD Bundestagsabgeordnete Michael Hartmann.

Anbei ein paar fotografische Eindrücke von der bestens besuchten Veranstaltung.


Kurz nach 15 Uhr, noch eine Stunde bis zum Beginn der Veranstaltung:






16 Uhr, es geht los! Ein Rapper darf als Erster auf das Podest im Zentrum der "Arena":



Der Moderator im Gespräch mit dem Mainzer Bundestagsabgeordneten der SPD, Michael Hartmann:




Knapp eine halbe Stunde später, Peer Steinbrück ist in der Arena eingetroffen, der Wahltalk zum Wahltag beginnt! Der Kandidat der SPD für das Amt des Bundeskanzlers wurde am 10. Januar 1947 geboren, Steinbrück ist also ein Steinbock! Und mittlerweile 66 Jahre alt.

Der Vorname Peer ist eine Form des Namens Peter und kommt aus dem Griechischen (πέτρος petros)! Bedeutung: "der Felsblock, der große Stein". Der im Sternzeichen Steinbock geborene Peer Steinbrück: sozusagen insgesamt als Paket ein ganz schöner steiniger Grund und Boden ... 
Und insofern entspricht "(klare) Kante zeigen" seinem Naturell, gell!
Und er gibt seine Ausführungen im Angesicht der St. Peter Kirche in Mainz!

Steinbrück geht in seinen folgenden Ausführungen auf jeweils 3 gestellte Fragen als Block ein, 4 Blöcke sind vorgesehen. Die Atmosphäre an diesem schönen Sommernachmittag hat was von einer Open Air Vorlesung auf einem Campus:











Das Konzept für diese Art von Wahlkampfveranstaltung ist m.E. sehr ansprechend, weg von der üblichen marktschreierischen Wahlkampf-Routine von einer Bühne herab aufs Volk. Hier nun steht der Kandidat für das Amt des Bundeskanzlers mitten "im Volk" im Zentrum:



Klartext reden! Ja, schön und gut. Aber in Bezug auf was? Die essentiellen Probleme?



Als Felsblock bleibt er im Winde stehen, er trotzt dem Wind, während seiner Meinung nach Angela Merkel "in der Furche bleibt". Woher der Wind weht, und wer vor allem so viel Wind macht, dazu sagt der  Peer Steinbrück in seiner verwendeten Metapher aber nichts. Ist es die Furcht des Monolithen vor der Furche und Erdnähe? Steinbock (Steinbrück) vs. Krebs (Merkel), welch ein titanischer Kampf!


Michael Hartmann im Gespräch in kleinen Gruppen nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung:





Was Peer Steinbrück nicht erklärt hat:
wie konnte es passieren, daß von niemandem gewählte Personengruppen Regierungen (auch die unsrige!) so umgedreht haben, daß die "vom Volk" gewählten Politiker nun - im Auftrag von nichtgewählten Drahtziehern als deren Statthalter und Geldeintreiber - ihr Volk finanziell auspressen müssen ...
Wobei, es reicht nicht, Regierungsvertreter in Abhängigkeit vom Finanzkapital zu bringen, nein, es geht darum, nachdem das mit Firmen in Phase 1 geklappt hat, nun ganze Völker zu "entsaften". Eine gigantische "Entsaftungsmaschinerie" ist da am laufen. Der kostbare "Saft", die gehandelte Ware,  ist die Lebensenergie der Menschen, z.T. als Warentermingeschäft schon für Generationen in der Zukunft fest verpflichtet und verpfändet. Da wird mit dem Besitz und Wohlergehen von ganzen Völkern und Nationen spekuliert!
Und schlichten Gemütern wird das dann oft noch als Akt der "Rettung" verkauft. Mit fällt da nur der Buchtitel ein: "bitte nicht helfen, es ist auch so schon schwer genug!"

Das ist die logische Folge des derzeitigen globalen Vorzeigeprojekts Raubtierkapitalimus, bei dessen Einführung in Deutschland die SPD unter Gerhardd Schröder nicht unwesentlich tatkräftig geholfen hat.

Im Slogan: "Das Wir entscheidet" ist daher entscheidend, wer als "Wir" gemeint ist. Ist das "Wir" eher im Sinne vom Pluralis Majestatis zu verstehen?

Ich will dem Peer Steinbrück schon glauben daß er in der Zwischenzeit dazugelernt hat. Wenn er zu seinem kantigen Naturell steht, kommt er authentisch rüber. Aber warum gerade er sich so gerne auf den "Darth Vader der SPD" ;-), den Gerhard Schröder (driven by blind "Machtinstinkt") beruft, kann ich nicht nachvollziehen.

Übrigens: das kapitalistische System steht nicht zur Wahl bei der Wahl zum deutschen Bundestag! Denn das System selbst veranstaltet ja diese Wahl! Die Wahl findet innerhalb des "Systems" statt, sozusagen in der "Matrix".
Worum also geht es? Es geht um das Funktionieren des Systems! Es geht um eine nach außen hin farbenfrohe Zusammensetzung des Bundestages, damit eine im Sinne des "Systems" handlungsfähige Regierung gesichert ist (Denn: weitere Rettungskredite müssen geplant, Steuern erhoben, Zinsen für die Staatsanleihen müssen ja auch noch weiterhin bedient werden).

Im Haus der Demokratie, mit seinen Fundamenten (Grundgesetz) im kapitalistischem Grund und Boden (Immobilie), bei dem der Putz der "sozialen Marktwirtschaft" schon lange bröckelt, dürfen bei der Wahl zum Bundestag m.E. nur die Möbel oder nichtragende Wände umhergeschoben/ausgetauscht und eventuell die Farbe des Mobiliars geändert/angepaßt werden.

Wann durfte das deutsche Volk direkt über seine Verfassung abstimmen? (Im Auftrag der drei westlichen Besatzungsmächte erarbeitet, wurde das Grundgesetz vom Parlamentarischen Rat und den Landtagen (Ausnahme zunächst: Bayern) angenommen; eine Volksabstimmung gab es nicht. Das Grundgesetz war nicht als dauerhafte Verfassung gedacht und auch absichtlich nicht so bezeichnet; aus WIkipedia)

Wer sich mal zum Thema "Illusion der Alternativen" informieren will, bitte sehr hier!
Was auf den Tisch kommt bestimmen andere. Aber sie lassen uns eine Pseudowahl. Die Pfälzer wissen das schon lange und formulieren diese Illusion der Alternativen in folgender Weise: "Sie haben die Wahl! Wollen Sie Krumbeeren oder Kartoffeln?

Tja, wer entscheidet über das Schicksal von Peer Steinbrück im Hinblick auf das Amt des zukünftigen Bundeskanzlers der BRD? Weiß er es? Wissen wir es?

Angeblich wir als Wähler bei der Wahl am 22. September! Peer Steinbrück ruft daher den potentiellen Wählern um ihn herum am Ende der Veranstaltung zu: Wählen sie den Michael Hartmann von der SPD mit ihrer Stimme, damit er mich im Bundestag zum Kanzler wählen kann!
Werden wir dann, am Wahlabend nach Feststehen eines einigermaßen vertrauenswürdigen Ergebnisses dieser Wahl einen strahlenden Peer sehen, oder eher einen Peerdido?

Es gibt durchaus auch andere Blickwinkel auf die Sinnhaftigkeit des Wahlgeschehens:
Wissensmanifaktur:  Wahl der „Volksvertreter"
Volker Pispers: Zum Ausgang der Bundestagswahl 2013
Ferdinand A. Hoischen  Demokratie: Nichtwählen