Mittwoch, 27. Juni 2012

Mainzer Johannisnacht 2012, Teil 1


Schnell sind die 4 Tage der Mainzer Johannisnacht vorbeigegangen! Vielleicht auch wegen der parallel dazu verlaufenden Fußball EM.

Im ersten Teil hier im Rückblick auf das größte Volksfest in der Mainzer Innenstadt einige Videoclips von Bands, die ich während der Johannisnacht auf den Bühnen erlebt habe. Alle Videos sind in dieser Playlist zu finden:



Apropos Bühnen: meine persönliche Meinung dazu ist, das Bühnen in der Größe wie die beim Culinarium, auf dem Ballplatz oder dem Bischofsplatz gerade noch erträglich sind, denn da ist der Kontakt zu den Musikern noch spürbar und erlebbar.

Aber: müssen denn wirklich bei der Johannisnacht große Plätze alles übertönend beschallt werden? Die Medien-Gigantomanie mit den Riesenbühnen z.B. auf dem Schillerplatz und dem Liebfrauenplatz zerstören m.E. den Charakter der Johannisnacht als Volksfest nachhaltig!

Und Werbung überall, marktschreierisch und leuchtend! Klar, irgendjemand muß die schweineteuren Musiker ;-) ja auch bezahlen. Ist doch bezeichnend, daß Institutionen nicht mehr zu einem Fest beitragen, sondern sich lieber selbst in den Mittelpunkt stellen wollen.

Das wirklich abschreckendste Beispiel für mich ist die Bühne auf dem Liebfrauenplatz. Ich finde, den Mainzern wird das eigene Fest mit Volksfestcharakter auf den Mainzer Plätzen mittlerweile nicht mehr nur heimlich, sondern völlig unübersehbar weggenommen, sie werden dort eher für kommerzielle Zwecke mißbraucht (Zitat "Der Liebfrauenplatz in Mainz fest in SWR4-Hand"). Denn was unterscheidet so ein dauermoderiertes Bühnenprogramm von einer Fernsehsendung? Muß so etwas wirklich sein? Ist hier die Mainzer Johannisnacht mittlerweile zu einer Art Fernsehsendung mit angeschlossenem Volksfest umgestaltet worden? Und per Aushang (Liebfrauenplatz) werden die Volksfestbesucher dann noch darauf hingewiesen, daß sie durch ihre "Teilnahme" an einer "Sendung vom Volksfest" ihre Zustimmung zur kommerziellen Verwertung der Bilder geben.
Das ist doch ein echter Anreiz, auf ein Volksfest zu gehen, oder?

Kann sich noch jemand an die Bühne vor dem Theater entsinnen, vor vielen, vielen Jahren bei der Johannisnacht?

Am besten hat mir der spontane Auftritt von Felix Meyer mit seiner Band Samstag nachmittags auf der Ludwigstrasse gefallen. Sozusagen Musik auf gleicher Ebene, direkter Kontakt zu den Musikern. Die sind im wahrsten Sinne des Wortes "auf dem Teppich" geblieben!

O.k., nicht jeder konnte das sehen, oder hat das mitbekommen, ich bin auf diese Musiker auch beim Herumspazieren gestoßen. Aber so etwas hat wirklich intensiven Erlebnischarakter. Und wenige Meter weiter tut sich wieder eine andere Welt auf, die nicht vom Lärm aus Lautsprechertürmen überflutet wird.




Die Band hatte etwas Pech, denn der offizielle Auftritt am Sonntag auf der Ballplatz-Bühne fand dann bei Regen statt.



Die Band "Cara" bot am Samstag bei der keltischen Nacht auf dem Schillerplatz einen fantastischen Auftritt


Klasse Kombination von Musikern aus Deutschland, Irland und Schottland, die offensichtlich selbst viel Freude beim Musizieren hatten! Ich bin mir sicher, das wäre auch auf einer Bühne gegangen, die nur ein Drittel der Größe gehabt hätte!



Alle Jahre wieder, Jammin' Cool, montags abends auf dem Bischofsplatz! Ein Fluch oder ein Segen?
Zumindest muß sich da der Herr Gorth keine Gedanken machen, weiter so ..... , oder?
Aber für den Freitag Abend könnte er sich mal ne neue Band aussuchen, finde ich!
Die Band Jammin' Cool war  - in anderer Besetzung -  auch am Samstag auf der Bühne beim Culinarium präsent.
Hier ein Beispiel für den Auftritt am Montag Abend:



Und die 4 Herren mit Brillen, Sonnenhüten und klingendem Blech vorm Bauch, die Sunshine Coconuts, dürfen auch nicht fehlen. Ich habe sie Sonntag abends auf dem Leichhof angetroffen, sie spielten ihre karibischen Melodien im leichten Regen ...