Samstag, 12. Februar 2011

Venezuela


In fall of 2001 I went to Venezuela for a three weeks stay. One of my most impressive (and costly) vacations yet! All pictures were taken as slides then, because I didn't start with digital photos before the year 2004. Later on I scanned selected slides and now I processed these scans digitally using Adobe Lightroom 3.

Im Herbst des Jahres 2001 war ich 3 Wochen lang in Venezuela unterwegs. Eine meiner eindrucksvollsten Urlaubsreisen bisher!
Alle Bilder habe ich damals als Dias aufgenommen, denn es dauerte dann noch 3 Jahre, bevor ich 2004 anfing, digital zu photografieren!

Nachfolgend eine kleine Auswahl der von mir damals aufgenommenen Bilder, die Scans mit der eher bescheidenen Qualität von damals habe ich mit der "Wunderwaffe" Adobe Lightroom 3 überarbeitet! Vor allem das Entfernen der vielen Staubfusseln vom Scanvorgang geht damit ruckzuck!

Was wäre das toll gewesen, wenn ich damals schon eine der heutigen DSLRs mit 12-16 Megapixeln dabei gehabt hätte.

Eine mehrtägige Tour mit Ingo als Reiseleiter: von Ciudad Bolivar ausgehend durchqueren wir - nach einer Anfahrt von gut einem Tag - die Gran Sabana mit ihren vielen imposanten Wasserfällen, Stromschnellen und den weltberühmten Tepuis (Tafelbergen) auf dem Weg nach Santa Elena de Uairén an der venezolanisch-brasilianischen Grenze:


Am 108 Meter hohen Chinak-Merú (Salto Aponwao)


Nicht weit entfernt von der Straße: Quebrada Pacheco oder "Arapan Merú"


Kama Merú oder Salto Kama:


"Die Badewanne" Sarowapo


Die Weite der Gran Sabana mit den zwischen 1000 bis 1800 Metern aus der Hochebene aufragenden Tepuis.


Quebrada de Jaspe, das Bachbett aus Jaspis leuchtet rötlich.


Das Begrüßungsschild für Besucher, die von Brasilien her in die Gran Sabana fahren. Im Hintergrund einer der in fast jeder Himmelsrichtung zu sehenden, über die Gran Sabana hinwegziehenden Regengüsse:


Unsere Unterkunft Yakoo in der Nähe von Santa Elena de Uraién:


Am Busterminal in Santa Elena de Uairén. Zwei aus der Gruppe wollen nach Manaus in Brasilien, sind ja nur 2000 km.


Die sechssitzige Cessna auf dem Rollfeld des kleinen Flughafens wartet schon auf uns für den Flug Richtung Nordwesten zu einem weiteren Höhepunkt, der einmaligen Lagune von Canaima im Regenwald.



Die Lagune von Canaima im 1962 gegründeten Nationalpark Canaima (Parque Nacional Canaima). Der von Süden kommende Rio Carrao teilt sich oberhalb der Lagune von Canaima in mehrere Arme auf, in der Regenzeit stürzen unglaubliche Wassermassen hier in mehreren Wasserfällen herunter. Das abfließende Wasser bildet eine große Schleife, sieht aus wie ein See. Allerdings merkt man schnell an der starken Strömung, daß die Verhältnisse hier anders sind!


Schöne und eindrucksvolle Bilder von der Lagune in Canaima gibt es z.B. bei der Fotocommunity zu bewundern, z.B. hier und hier sowie hier und hier, aus dem Flugzeug aufgenommen.

Am Salto El Sapo in der Lagune von Canaima im Regenwald von Venezuela.
Der El Sapo ist eine Touristenattraktion, ein Wasserfall, den man begehen kann! Der Weg führt hinter dem tosenden Wasservorhang entlang, sozusagen auf Tuchfühlung mit dem Wasser des Rio Carrao!



Im Einbaum mit starkem (und lautem!) Außenbordmotor unterwegs auf dem Rio Carrao zum Auyan Tepui (im Hintergrund):


Das von Tanninen charakteristisch braun gefärbte Wasser des Rio Carrao (sieht fast aus wie Coca Cola)


Wenn man so in einen Einbaum sitzt, kann es schon öfters mal passieren, daß ein heftiger tropischer Regenguß herunterkommt. Vielleicht noch ein laut krachendes Gewitter dazu. Beruhigend zu wissen ist, daß in dem Einbaum ja auch noch große Benzinkanister mitgeführt werden.
Mitten auf dem Strom ist man im tropischen Regenguß trotz bestem Regenschutz binnen kürzester Zeit naß bis auf die Haut. Ein paar kurze Hosen und ein Shirt trocknen schnell wieder, das wissen die Indios. Im Unterschied zu unseren Regenfällen hier ist es in den Tropen nach dem Regenguß wieder so warm wie zuvor. Wenn aber mal etwas richtig naß geworden ist, z.B. Wanderschuhe, dann ist es unter den Witterungsbedingungen im Regenwald oft schwierig, sie überhaupt wieder trocken zu bekommen.

Mehrere Stromschnellen auf dem Weg zum Salto Angel müssen überwunden werden, eine harte Arbeit für die Indios, die den Einbaum steuern. Das Gepäck wird ausgeladen, und wir tragen es auf einem Pfad an den Stromschnellen vorbei.


Vor uns tut sich der Blick auf den Kerepakupai Merú ("Salto Angel", "Angel Falls"), den höchsten Wasserfall der Erde, auf! Der Fluß bildet sich durch die ständigen Regenfälle auf dem Plateau des gigantischen Tafelbergmassivs Auyan Tepui und stürzt dann über den Rand des Massivs knapp 1000 Meter insgesamt in die Tiefe.


Der Aufstieg vom Fluß Rio Churún durch den tropischen Urwald - über ein unglaubliches, feuchtes Wurzelgeflecht - in die Nähe des Fußendes des Wasserfalls ist ein anstrengendes Erlebnis! Und die Puri Puri (Mosquitos) sind auch da.


Als wir dort waren (Oktober 2001), kam unten nur noch ein wabernder Wassernebel an.
Eindrucksvolle Videos zu diesem Wasserfall und tollkühnen Menschen gibt es z.B hier, hier und hier.


Atemberaubende Ausblicke auf die Felsabstürze der Tepuis vom Einbaum auf dem Fluß aus!


Einfache Übernachtungsmöglichkeit in Hängematten an der frischen Luft, vor Regenfällen geschützt. Kein Strom/Licht dort, Kochen in der Dunkelheit auf offenen Feuer. Dafür haben nachts die Kriech- und Krabbeltierchen (wie Schlangen, große Käfer und große Tausendfüßler ...) freien Durchgang unter den Hängematten.


Am nächsten Morgen, noch schnell ein Bild bevor die Fahrt im Einbaum weitergeht:


Zwischen durch ein Landgang, vorbei an diesem abgestürzten Flugzeug:



Nach 2 Tagen mit vielen Stunden im Einbaum auf den Flüssen um den Auyan Tepui: eine tolle Erfahrung, grandiose Natur, aber tagsüber ist hier kaum ein Tier zu sehen, ab und zu mal ein Vogel. Und das Schreien der Affen ist zu hören, die sind auch nur zu hören, ebenfalls nicht zu sehen. Unsere Ohren sind gefüllt/betäubt mit dem permanenten Höllenlarm des Außenbordmotors. Ab und zu haben wir auch einen Einbaum mit Indios auf dem Fluß gesehen, die haben sich deutlich langsamer und ruhiger durch Staken mit langen Stangen fortbewegt.

Unsere Flußfahrt ist zu Ende. Wir werden an der Anlegestelle vom Sohn des "Bootskapitäns" empfangen. Der junge Mann hat als Kind ein Bein durch den Biß einer Schlange verloren, sein Vater hatte damals auf die Heilkünste des Dorf Medizinmannes gesetzt und auf eine Behandlung in einem modernen Hospital am Rio Orinoco verzichtet. Zwischendurch wurde uns auch die Geschichte von der Sieben-Schritte-Schlange (seven steps snake) erzählt. Eine wahrlich kurze Geschichte, denn: nach dem Biß kannst Du noch 7 Schritte machen, das war es dann... Scheint ein globaler Horror Mythos zu sein, denn er wird auch in anderen Erdteilen erzählt, in denen es giftige grüne Schlangen gibt.

Der Jeep ist noch nicht da. Also lassen wir unser Gepäck zurück und laufen los. Auf dem Weg von der Anlegestelle des Einbaums zu einem Dorf der Pemones kommen wir durch diese Savanne, die tiefstehende Abendsonne taucht die Landschaft in eine rotgelbe Glut. Die unerwartete Wanderung dauerte doch länger als erwartet, wir sind so durstig und als erstes brauchen wir ein Bier, aber wo bekommen wir das im Dorf?!

Abendstimmung in der Gran Sabana


In der Dunkelheit werden wir dann im Jeep auf einem äußerst holprigen Feldweg zu unserem Nachtlager in Kavac gebracht. Ein unglaublich schönes Erlebnis: die Nacht ist erfüllt mit dem gelbgrün leuchtenden Tanz von zigtausenden von Glühwürmchen!

Schon wesentlich komfortabler, die Übernachtung in diesen Rundhütten in Kavac:


Landschaft bei Kavac


Wanderung entlang eines Baches zur Schlucht von Kavac:


Die Flugzeuge warten auf uns! Nach 14 Uhr fliegt keine Maschine mehr von diesem Feldflughafen weg, denn dann kommen die tropischen Regenfälle und Gewitter!


Rückflug nach Canaima entlang der steil abfallenden Felswand eines Tafelberges


An der Karibikküste im Norden von Venezuela bei Santa Fee:



Mit dem Auto unterwegs auf baumbestandenen Strassen zwischen Barinas und Acarigua östlich der venezolanischen Andenkette. Entlang der Strasse gibt es viele Verkaufsstände mit leckeren Früchten :


In den venezolanischen Anden auf der Strecke nach Merida:


Um zu der Universitätsstadt Merida (Universidad de los Andes) zu gelangen, müssen wir den 4007 Meter hohen Paß Pico el Aguila - den höchsten Paß Venezuelas in den venezolanischen Anden - überqueren.

Auf 3100 m Höhe liegt das Hotel Los Frailes. Diese Unterkunft mit prima Restaurant befindet sich in einem ehemaligen Kloster aus dem 17. Jahrhundert.


In dieser eher kargen Gegend kann man auf keinen Fall die überall vorhandenen charakteristischen silbergrau pelzigen Frailejones Pflanzen übersehen, von denen einige in einem kräftigen schönen Gelb blühen.

Der Name dieser Pflanze ist mir derzeit nicht bekannt:

Kathedrale und Reiterstandbild von Simon Bolivar auf der Plaza Bolivar in Merida


Einige Eindrücke von der Stadt um den zentralen Bolivar Platz:


In der Universidad de los Andes:


Mit der höchsten und zweitlängsten Seilbahn der Erde von Merida (etwa 1650 Meter) in vier Etappen mit obligatorischen Zwischenaufenthalten bis auf 4765 Meter hoch zur Bergstation auf dem Pico Espejo. Mehr als 3000 Meter Höhenunterschied und gut 30 Grad Temperaturunterschied gilt es dabei zu überwinden und körperlich zu verkraften. Oben ist man im Schnee (und sehr oft in Wolken)

Hier geht es los von der Talstation in Merida aus:


Die letzte Zwischenstation Loma Redonda vor dem Gipfel:


Diese modernen Kabinen überwinden die "luftige" letzte Etappe zum Gipfel:


Landschaft auf fast 4000 Meter Höhe:


Blick von der letzten Zwischenstation hoch auf den schneebedeckten Pico Bolivar, den höchsten Berg in Venezuela



Seit August 2008 ist diese außergewöhnliche Seilbahn wegen "Altersschwäche" stillgelegt, nach mehr als 50 Jahren Betrieb. Ein Neubau wird erwogen, Pläne und computergenerierte Bilder für die Ausgestaltung der neuen Seilbahn und der Stationen sind hier zu sehen.

Im Internet gibt es heutzutage natürlich jede Menge der schönsten Fotos und Berichte zu diesem faszinierenden und landschaftlich äußerst vielseitigen Land, z.B. hier über die Tafelberge in der Fotocommunity.

Im Zusammenhang mit Venezuela will ich heute mal auf Gunther Wegners Erlebnisberichte, Fotos und Videos von Venezuela hinweisen.
Als ein Beispiel für seine Arbeit hier eine spezielle Art der Panoramafotografie, aufgenommen vom Tafelberg (Tepui) Roraima in der Gran Sabana in Venezuela.



Eine schöne Serie von Gran Sabana Fotos im Panoramaformat gibt es auch bei Jens Demmig zu bewundern

Daß eine Venezuelareise durchaus beschwerlich sein und unerfreuliche Momente aufweisen kann, darüber wird hier bei "Venezuela zum Abgewöhnen" im Detail berichtet, bitte auch die Diskussion beachten!

MyWorld Tuesday

7 Kommentare:

gwegner.de hat gesagt…

Hallo Peter, wunderschön - macht Lust da bald mal wieder hin zu fahren! Vielen Dank auch für den Link zu meiner "Venezuela-Sammlung" ;-)
Viele Grüße
Gunther

Horst Welke / pb press hat gesagt…

einfach nur geil, am liebsten würde ich hier alles hinschmeißen und losziehen...;-)

Peter Molz hat gesagt…

@ Gunther und Horst: danke für eure positive Rückmeldungen!
Horst, die Erfahrung dieses Landes ist es wert, also mach' es! :-)

Anonym hat gesagt…

*sabber*
Das sieht ja wirklich beeindruckend aus!!! Da kann man auch schon mal kurzfristig Samos fremdgehen *gg*.

Naja, die beiden Orte kann man ja wohl kaum vergleiche, oder? Samos ist klein, gemütlich, ursprünglich.

Venezuela scheint ja wirklich wild, atemberaubend, vielfältig ach und noch so vieles mehr zu sein!!

Dimos Kassapidis hat gesagt…

wirklich intressante naturschoenheiten zu sehen!dass nimmt einem das atmen weg!!

Lavender and Vanilla Friends of the Gardens hat gesagt…

Great to see other countries. Some impressions stay for ever. Loved the old trough with the life giving water gushing and I guess, with the horse's head on top, to water the horses. the Aloe's are beautiful, such tough plants, gorgeous.

marina hat gesagt…

wow...these are stunning photos!!!!
wonderful place and nature images.