Sonntag, 21. Juni 2009

Korea zu Gast in Mainz


Teil 1: Die musikalische Seite!

Nachdem ich am Freitag zum ersten Mal die Musik der koreanischen Gruppe "Ulim" hören und erleben konnte, wollte ich diese Gruppe gestern noch einmal sehen. Und hatte Glück, denn die boten mehrere Auftritte und unglaubliche Musik und Tänze, direkt vor dem Eingang zum Gutenberg Museum!


Die rhythmische und lebendige Musik wird vom durchdringenden blechernen Klang des kleinen Gongs, Kkwaengwari, dominiert. Der wird kunstvoll mit einem nicht überzogenen Schlegel gespielt und hat damit einen harten und hohen Klang, der durch Dämpfen mit der linken Hand sehr variationsreich moduliert wird.
Soweit ich das nun herausgefunden habe, waren als weitere Instrumente im Einsatz:
- Chwago (Gong),
- Changgo: (Stundenglastrommel),
- eine Abart der Trommel Buk (Soribuk?) und
- die mit dem Bogen gespielte 8-saitige Wölbbrett-Zither Sanjo Ajaeng.

Die aus Holz bestehende Changgo hat zwei Oberflächen aus Fell. Sie wird gespielt, indem man mit zwei Stöcken auf beide glatte Enden schlägt. Das war wirklich fantastisch dabei zuzusehen, wie der Spieler dieser Stundenglastrommel mit unglaublichen Bewegungen die Rhythmen produzierte.

Detaillierte Informationen zu diesen koreanischen Instrumenten findet man auf deutsch z.B. bei Willi Stengel oder auf englisch hier.

Und wie klang das nun? Hier eine akustische Kostprobe vom gestrigen Samstag, ein Ausschnitt aus einem über viele Minuten gehenden Stück.
Im Hintergrund sind auch noch Reste von anderen akustischen/musikalischen Ereignissen auf dem Johannisfest zu hören.

O.k., das ergibt schonmal einen Eindruck, aber so richtig nachvollziehen kann man diese Musik m.E. nur, wenn man direkt dabei ist und auch sieht, was da gleichzeitig auch noch alles an Bewegung, Mimik und Gestik abläuft! Z.B. wenn einer der Musiker - sich um sich selbst drehend - durch die Luft wirbelt und nur kurz zwischen jeder Körperumdrehung mit den Füßen den Boden berührt.
Die tanzenden Musiker hatten sich ihren großen Applaus verdient!

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