Mainzer Weinsalon am Brückenkopf

Jeden ersten Dienstag im Monat findet (von April bis September) ab dem späten Nachmittag am Brückenkopf in Mainz der Mainzer Weinsalon statt. Veranstaltet wird diese After-Work-Party" von "jungen Rheinhessen Winzern, die jeweils ihre Topweine vorstellen."

Bei schönstem warmem Juliwetter und einer sehr milden und windstillen ersten Nachthälfte kamen gestern die Trinkfreudigen in Massen und belagerten den Weinausschank und den Grillstand, es war kaum noch Platz zum Durchkommen. 

Ein voller Erfolg! Und, ein unglaubliches Stimmengewirr in diesem akustischen Hexenkessel! Allerdings auch genervte Spaziergänger und Radfahrer auf der Rheinuferpromenade, die sich ihren Weg durch die trinkfreudigen Massen freikämpfen mußten. Diesbezüglich ist der Brückenkopf tatsächlich ein Nadelöhr bei dieser Veranstaltung.

Meine Eindrücke bei diesem Andrang: 

1.) es gibt noch genügend junge Menschen in Deutschland, die Arbeit haben. Ist ja "after work" ;-)

2.) es gibt noch genügend junge Menschen in Deutschland, die bereit sind, richtig Geld für Wein auszugeben!

Für 0,1 l Wein sind 2,50 Euro fällig! Und konsequent für 0,2 l Wein 5,- Euro ( 9,78 DM) 

Also hört mal ihr sogenannten "Jungwinzer" aus Rheinhessen, das muß ich noch nicht mal in Wiesbaden bei der Rheingauer Weinwoche für 0,2 l guten bis besten Wein bezahlen.

O.k., bei der 0,7 l Flasche (für 15,- Euro, entspricht mehr als 29 DM) gibt es dann eine Ermäßigung von 2,50 Euro.

Die leckere Bratwurst hat den Spitzenpreis von 3,50 Euro (6,85 DM). So wie z.B. an den Grillständen bei der Mainzer Fastnacht auf dem hochpreisigen Pflaster in der Ludwigstrasse, oder bei der  Johannisnacht auf dem Liebfrauenplatz (beim SWR4 Schlager-Spektakel).

Die Kombination von Facebook und Euro scheint ein neues Zugehörigkeits- und Kostenbewußtsein bei den "Followern" und "Likern" hervorzubringen! Denn wie sonst wäre zu erklären, daß so viele freiwillig zum Brückenkopf kommen und sich allem Anschein nach auch noch darum drängen, so viel bezahlen zu dürfen? ;-)

Anbei einige Schnappschüsse vom Geschehen am Mainzer Brückenkopf:

Dobrodošla Hrvatska! Herzlich willkommen, Kroatien!

Am gestrigen Montag, 1. Juli 2013, ist Kroatien offiziell der Europäischen Union als 28. Land beigetreten.

Wie der Zufall das so will, war ich zur rechten Zeit auf dem Schillerplatz und bin so - angeregt durch eine bunt gekleidete Trachtengruppe vor dem Eingang des Gebäudes der IHK -  in das um 19 Uhr beginnende Europafest der IHK zum Beitritt der Republik Kroatien in die Europäische Union hineingeraten.

Unter dem Motto "Dobrodošla Hrvatska! Herzlich willkommen, Kroatien!" fand im Innenhof der IHK eine gelungene Veranstaltung statt, die durch Festansprachen, Chor-Darbietungen sowie Tanz- und Musikgruppen abwechslungsreich ausgestaltet wurde. Die Veranstaltung war sehr gut besucht!

Eröffnet wurde die Veranstaltung durch einen Chor, der die Nationalhymnen sang und anschließend  durch Begrüßungs- worte des neuen IHK-Präsidenten Dr. Engelbert Günster. Der Mainzer Oberbürgermeister Ebling war verhindert, so gab der ehemalige Mainzer Oberbürgermeister Herman-Hartmut Weyel, der auch Ehrenbürger der Stadt Zagreb ist, Erläu- terungen zur Entstehungsgeschichte der Städtepartnerschaft Mainz-Zagreb. 

Und der deutsch-kroatische Honorarkonsul Dr. Harald Augter beschrieb u.a. die - auch von Mainz ausgehenden - Bemühungen und Erfolge um die diplomatische Anerkennung der Republik Kroatien durch die Bundesrepublik Deutschland.

Danach gab es dann Leckeres vom Grill. Der Zuspruch/ Ansturm war so groß, daß nach kurzer Zeit alles restlos weg war!

Ein Wiedersehen nach vielen Jahren: ein ehemaliger Studienkollege von mir ist nun der neue Präsident der IHK Rheinhessen geworden.

Wie ich finde, eine gelungene Veranstaltung, bei der ich im Gespräch mit Kroaten viel über das mir aus eigener Erfahrung vor Ort unkannte Land lernen konnte. Die 3 Stunden an diesem warmen Juliabend fühlten sich für mich - auch durch die folkloristischen Darbietungen - an, wie ein Tag Urlaub in Kroatien! Tja, leider war ich an diesem Tag mal ohne Foto- oder Videokamera unterwegs, sodaß ich keine Bilder liefern kann.

(Fotomaterial: Quelle Wikipedia, creative commons Lizenz)