Donnerstag, 3. September 2009

Vorgeschmack auf den Herbst!


Heute am Vormittag dunkle Wolken und Regen. Dann ein Zwischenspiel mit weißen Wolken, zwischen denen blitzeblanker blauer Himmel aufblitzte. So wie hier gegen 13:40.


Dann am Nachmittag von Nordwesten her wieder jede Menge dunkle Wolken. Ein ganz schön wechselhaftes Wetter!
Und: das hat heute schon ganz schön heftig geweht hier in Mainz! Ein Vorgeschmack auf den kommenden Herbst und seine Temperaturen und Winde.
Ab und zu zeigte sich aber auch die Sonne für kurze Momente.
Nachfolgend einige Bilder vom Donnerstag, 3.9.2009, aufgenommen am Nachmittag im sehr windigen Zollhafen (grüne Kunsthalle, Anlegemanöver des Schiffs Nordland VII, Hafenbecken, Hafengarten + Kran, alter Getreidespeicher) und entlang dem Rheinufer der Neustadt (gegenüberliegende Rheinuferseite, zusammengestellte Tische und Stühle an der Kaponniere am Feldbergplatz und Teilansicht des Frauenlobbrunnens).

Was für ein Wochenende: Rheingau Reben Festival


Eine neue Festival Generation, ein Fest mitten in den Weinbergen, "mitten in einem echten Rheingauer Hotspot". "Wein, Musik und Kulinarisches für jeden Geschmack - und das auf hohem Niveau". So pries sich das "Rheingau Reben Festival" an, welches am 29. und 30. August 2009 bei Schloß Johannisberg im Rheingau stattfand.

Mein erster Eindruck, zunächst von oben, vom Schloß Johannisberg aus, drängte sich geradezu auf: ein Fremdkörper, eine Art Alien ist dort gelandet und hat sich breitgemacht, hat die farbige Natur zurückgedrängt und hier ein monochrom weißes Zeltlager bestehend aus modernen Kunststoff-"Beduinen"-Zelten aufgebaut. Abgegrenzt und -geschirmt vom Rest der Welt mit ihren grünen Weinbergen durch ein modernes "Blech-Gebück" bestehend aus vielen teuren Autos.

Marketing ist ja 'ne gute Sache. (Zu)viel Marketing ist 'ne andere Sache. Und Sponsoren braucht man ja auch, um erstmalig so einen Plastikfremdkörper auf Holzplanken auf die planierte kahle und staubige Fläche (hot spot) zwischen den Wingerten unterhalb des Schlosses Johannisberg zu setzen.

Aber das Konzept dieses Festivals wurde ja von den Machern bereits im Vorfeld als "eigenwillig" bezeichnet. War das nun eine Autoverkaufsausstellung, durch die man hindurch mußte, um zum Weingenuß zu kommen? Oder sollte man sich beim Weintrinken primär für den Autokauf interessieren? Nicht nur durch 2 grellrote große Ballons mit dem Namen des Sponsors symbolisiert, wirkte das ein wenig aufgeblasen!


Kurz nach 18 Uhr traf ich unten am Festgelände ein, Alexander von Wangenheim sang und spielte gerade auf der sonnenüberfluteten Bühne. Das gleißende Licht der tiefstehenden Sonne, der blaue Himmel und die weißen Wolkengebirge trugen mit bei zur relaxten Atmosphäre.
Der Zustrom an Besuchern hatte gerade erst richtig begonnen.


Etwas komisch fand ich, daß zwar mit freiem Eintritt auf der Webseite geworben wurde, aber dann beim Erwerb eines Glases neben den 2 Euro Glaspfand noch weitere 2 Euro als eine Art Festivalbeitrag einbehalten wurden. Also, wer zum Trinken ein Weinglas benötigte, mußte erst mal 4 Euros rausrücken. Die arme Frau am Weinglas-Ausgabestand mußte an diesem Abend bestimmt viele viele Male ihr Erklärungssprüchlein abgeben.


Sollte ich hier bleiben? Immerhin waren ja die "Ladies Nyght" als Band abends ab 20:15 Uhr angesagt. Und später die Band "Funky Vibes", insgesamt ein klasse live Musikprogramm! Die hätte ich mir gerne mal (wieder) angehört.

Aber an diesem Wochenende war zuviel los, überall Feste und Konzerte. Und, ich fühlte mich ehrlich gesagt nicht wohl in dieser m.E. allzu ordentlichen, durchgestylten, fast klinisch weißen Plastikplanenwelt mit Werbebotschaften an jeder Ecke. Ein Triumph der Festival-Kultur über die Rheingau-Natur?

Was mir ebenfalls garnicht gefiel: die Musikerbühne lag, deutlich abgetrennt von den Zuhörern, wie eine verlorene Insel außerhalb der sicheren Planken des Weinkonsum-Eilands mitten im Rindenmulch-Meer inmitten der Wingerte und Weinberge.

Also lieber zurück nach Mainz, weg vom monochromen "Festival", hin zu normalen bunten (Volks-)Festen. Zum SWR 1 Sommerfest mit dem Auftritt der Band "Level 42" und dem deutlich bodenständigeren Mainzer Weinmarkt auf dem weitläufigen grünen Gelände des Volksparks unter schönen großen Bäumen.
Selbst für mich - als großer Liebhaber der Rheingauer Rieslingweine - stimmt es halt manchmal doch: warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah' ...



Mein Fazit: für ihre Qualität bekannte Weingüter mit besten Weinen waren da versammelt, es gab ein gutes kulinarisches Angebot und klasse Musikgruppen. Aber das vorgefundene Ambiente hat mir einfach nicht zugesagt. Vielleicht war ich auch einfach zu früh dort und bin schon zu früh wieder gegangen.

Bekannte von mir waren am zweiten Tag, am Sonntag Abend da, sie kamen an, als es bereits dunkel war. Ihnen hat es gut gefallen, sie lobten die einmalige Ansammlung erstklassiger Weingüter mit ihren vielen guten Weinen und die Musik der Band "The Pretty Beats". Und zum Abschluß des Festes gab es ja auch noch ein Feuerwerk über Schloß Johannisberg, musikalisch untermalt von einem Sänger, der Arien darbot. So etwas hatten sie bisher noch nicht erlebt.

Gerade habe ich im Netz bei "blog.pacer.de" einen anderen Blogbeitrag zum Erleben des Rheingau Reben Festival gefunden. Wen es interessiert, hier geht's lang!
Und beim Blog "Rheingauer Rielsling Tagebuch" gibt es ebenfalls einen Bericht mit dem Titel: Nette Premiere: Rheingau Reben Festival".

Mittwoch, 2. September 2009

Was für ein Wochenende: auf dem Mainzer Weinmarkt!


Der Mainzer Weinmarkt im Volkspark, jedes Jahr am letzten Wochenende im August und am ersten im September. Mit dem ersten Wochenende hatten die Mainzer schon mal Glück, da herrschte ja bestes Trinkwetter. So ist es im Volkspark unter den großen Bäumen am schönsten. Nachfolgend einige Eindrücke vom Spätnachmittag am "Familiensonntag", 30.08.2009.


Warum in so idyllischer Parkumgebung dann gerade Krach- und Gröhlbands (bezeichnen sich heute euphemistisch oft selbst als "Partybands") spielen müssen, um den Wein- und Sekttrinkenden "Stimmung" zu machen, erschließt sich mir nicht. Schon garnicht im Vergleich zu der in diesem Punkt wesentlich sensibeler organisierten Rheingauer Weinwoche in Wiesbaden.
Diese Art von Musik ist doch eher in Bierzelten, bei rustikalen Dorffesten, bei der Mainzer Rosenmondnacht oder in der speziellen Partyszene bei sogenannten Volumentrinkern angesagt. ;-)

Vielleicht war er ja am Ende des Auftritts von "Der Kinker und seine Litzchen" auch mit seiner Stimme am Ende, aber so wie der Herr "Kinker" das Lied "Desperado" von den Eagles niederbrüllte, halfen ihm auch alle seine Litzchen (inklusive Tanja Schmidt) auf der Bühne am Mainzer Platz nicht mehr. Aber ein guter Entertainer muß ja auch nicht unbedingt gut singen können, er ist wohl eher ein "Shouter". Jetzt ist mir auch eingefallen, wieso mir Tanjas Gesicht bekannt vorkam, ich habe sie früher oft mit der super Band "Dr. Soul and the Chain of Fools" in Frankfurt gehört.

Und die Band "Hey James", die die Weintrinkenden gleich an zwei Tagen am Sektfest im Rosengarten stimmungsmäßig "behandeln" durfte, hätte jeden Abend m.E. auch besser eine Stunde früher aufhören können/sollen. Das hätte sowohl die Stimme des Sängers als auch die Ohren der Zuhörenden deutlich geschont.

Was für ein Wochenende: Besuch im Zollhafen


Samstag, 29.08.2009. Der Himmel war voller toller weißer Wolken, die Sonne schien (meistens) und die Luft war klar. Ein grandioser Himmel! Also, warum nicht mal wieder dem Zollhafen in der Mainzer Neustadt einen Besuch abstatten! Dort war ja für diesen Tag am Abend das Abschiedsfest des Hafengartens angesagt.


Eine kleine Verschnaufpause bei Kaffee und Kuchen im 7 Grad Café an der schräg-grünen Kunsthalle


Auf dem Weg am Rhein entlang zum Gelände des Hafengartens kam gerade dieses Passagierschiff vorbei:


Als ich am Gelände des Hafengartens ankam, war gerade die Band "Hoss" beim Soundcheck. Nanu, kein Schutz vor Regen über der Bühne? Einer der Veranstalter versicherte mir, daß alle Wettervorhersagen einen regenfreien Abend voraussagen würden, also kein Problem!


Hier noch ein paar weitere Momentaufnahmen vom noch menschenleeren Gelände des Hafengarten im gleißenden Licht der Nachmittagssonne:


Auch das Innere des weitläufigen Gebäudekomplexes mit vielen Lagerhallen - hier das Erdgeschoß - ist doch interessant:


Trotz - oder gerade wegen - des schönen Wetters wollte ich weiter, der Rheingau rief!
Wie ich hörte, wird der Hafengarten bei schönem Wetter weiterhin noch im September geöffnet sein. Auf dem Gelände werden auch noch 2 Events- von anderen Veranstaltern organisiert - stattfinden.

Da ich am Abend dann beim SWR1 Sommerfest war, hier noch ein paar Fotos vom Zollhafen/Hafengarten am Abend, aufgenommen am 4. August 2009 kurz vor Vollmond.