Die Sonne scheint! Wohin am Feiertag der deutschen Einheit? Von Mainz aus zu den Menschenmassen in Stuttgart, zu Merkel und Gauck? Viel zu weit weg.
Warum nicht mal wieder in den lieblichen Rheingau, wo das Gute liegt so nah! Eine schöne Wanderung in der Sonne über die Hügel und durch die Wingerte, und dann ein gepflegtes Glas Rieslingwein, so war der Plan.
Aber wir waren wahrlich nicht die Einzigen, die auf diese glorreiche Idee kamen, das merkten wir sehr schnell, als wir uns mit dem Auto Eltville näherten, und dann nachfolgend zum Kloster Eberbach von Kiedrich her kommend fuhren.
Die Straße war voller Autos, die Strassenränder gesäumt von Autos. Da waren wir in den zweimal jährlich stattfindenden Flohmarkt auf dem Eichberg geraten. Und dazu noch die Veranstaltung "Natur pur" bei Hattenheim, von der wir zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nichts wußten.
Die Parkplätze um das Kloster Eberbach waren auch voll, wir wurden weitergewunken. An der Domäne Steinberg vorbei Richtung Hattenheim und dann rechts ab, an der Mauer des Steinbergs entlang fuhren wir dann in ein Tal hinunter und parkten dort.
Jetzt war erst mal ein Spaziergang angesagt, obwohl wir von der Höhe vom Staatlsweingut her die Musik einer Gruppe hörten, die dort am "Schwarzen Häuschen" spielte.
Anschließend war es Zeit mal zu schauen, was da am schwarzen Häuschen geboten wurde. Also, durch ein Tor in der Mauer und rauf auf den Hügel!
Da oben, bei den Sonnenschirmen, ist das schwarze Häuschen zu sehen!
Das "Ohrwurm Quartett"spielte dort!
Der Wind war kühl. Aber in der Sonne war es an den Tischen gut auszuhalten bei gepflegtem Wein und kleiner Vesper wie z.B. Bratwurst oder Mossautaler Käse. Von unseren Tischnachbarn erfuhren wir dabei von der Veranstaltung "Natur pur" in den Weinbergen bei Hattenheim. Deswegen also auch hier die Massen an Menschen auf den Wegen und Strassen!
Schade, Wolken zogen auf.
Wir sind dann gegen 17 Uhr auch noch nach Hattenheim hinunter, wollten da mal schauen, was los ist. Aber wir waren halt viel zu spät dran, "Natur pur" war schon weitestgehend vorbei (bis 18 Uhr). Und zudem war auch das schöne Wetter vorbei, Wolken schoben sich vor die Sonne.
Auf der Nordseite des Bahnhofs kamen uns vom Alkoholgenuß deutlich geprägte Naturpuristen in Massen entgegen, alle kamen zurück vom traditionellen "Wein- und Schlemmerpfad" durch die Weinberge vom Pfaffenberg zum Steinberg. Am Bratwurststand am unteren Ende des Pfades gab es eine lange Warteschlange bei der Schlacht um die letzten Würste, die Brötchen waren bereits ausgegangen.
Was tun? Mal "beim Elsje" vorbeischauen. In dem völlig überfüllten Innenhof des "beim Elsje" spielte Rick Cheyenne als Alleinunterhalter. Aber lange hat es uns da nicht gehalten, denn das war eher "Volksfest pur".
Die Veranstaltung "Natur pur" war vorbei, viele der Besucher nutzten die Bahn, um Hattenheim bequem und schnell zu verlassen. Für Autofahrer war das nicht so einfach, halt selbstgewähltes Schicksal ...
Komisch, daß “Natur pur” dann besonders attraktiv erscheint und “genossen” werden kann, wenn Massen von Menschen in eine Landschaft einfallen ....
Insofern empfinde ich das Wort “Natur pur” eher als ein Marketing Gag.
Und ich war garnicht traurig, daß ich den schönen Nachmittag wirklich in der Natur verbracht habe, weitgehend ohne Menschenmassen.
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Nachtrag, 7.10.2013
Hier noch der Link auf einen Bericht im "Wiesbadener Tagblatt": Großer Andrang bei Natur pur in Hattenheim
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