Seit Donnerstag, 30.11. 2017 ist der Mainzer Weihnachts-markt, genauer der "Historische Mainzer Weihnachtsmarkt auf dem Domplatz" auf Höfchen, Markt- und Liebfrauenplatz um den Mainzer St. Martinsdom wieder eröffnet.
Die drei anderen "ahistorischen" (da bisher noch mit keiner Historie verklärten) Weihnachtsmärkte in der Stadt auf Schillerplatz, Neubrunnenplatz und Bahnhofplatz werden nun "Märkte der Mainzer WinterZeit" genannt! Wow, da haben sich Marketinggehirne mal wieder etwas bei anscheinend viel Glühwein ausgedacht, denn den Wochenmarkt auf dem Gutenbergplatz gibt es natürlich auch noch in der, in Mainz anscheinend sehr kurzen, WinterZeit (dauert anscheinend nur bis Ende Dezember!).
Nachfolgend einige Eindrücke von einem kurzen Gang über Höfchen und Marktplatz am Freitag, 1. Dezember 2017. Die Buden sind dieselben wie im vergangenen Jahr! Nun, das ist keine Überraschung, da die Verträge zwischen Standbetreibern und Stadt über 3 Jahre (2015-2017) abgeschlossen wurden.
Ob 2018 eine Abkehr von der derzeit überwiegend als mit Eß- und Trinkständen gesättigten - im vorweihnachtlich durchaus ansehnlichen Gewande konzipierten - Konsumshow zu erwarten sein wird?
Man stelle sich doch mal vor, es gäbe - nur ein paar Tage lang - sozusagen um zur Besinnung zu kommen (besinnliche Weihnachten?!), mitten in Mainz einen Weihnachtsmarkt z.B. ganz ohne Alkoholausschank und nur mit veganem Essen! Welch ein Aufschrei würde da durch die Masse der nach alkoholischen Getränken und gegrilltem/gebratenem Fleisch mit Pommes süchtigen Konsumenten gehen, die sich in Massen durch die Gassen zwischen den Buden schieben!
Oder gar ein Weihnachtsmarkt, an dem für wenigstens einen Tag in der Woche die Belange von Kindern im Mittelpunkt stehen!
Allein bei dem Gedanken daran würde den Hardcore Weihnachtsmarktkonsumenten der Glühweinbecher aus der Hand fallen und den üblichen - alkoholische Getränke anbietenden -Standbetreibern die Gesichtszüge dauerhaft entgleisen. Und dann auch noch der Gedanke an die Touristen, die den Weihnachtsmarkt in Mainz besuchen, was sollen die denn von so einer Stadt halten?
Soviel Geld wie in den Wochen der Vorweihnachtszeit macht man doch das ganze Jahr nicht mehr! Und der ach so armen Stadt Mainz würde ebenso viel Geld entgehen. Nein, so ein Szenario geht garnicht, wer will denn sowas?
Und zur Besinnung kommen, irgendwie, aber warum genau jetzt, ja schön und gut, da war doch was ... muß man halt anders oder eben im nächsten Jahr.
Kultur? Was ist Kultur? Ein paar interessante Gedanken gibt es hier zu hören!
Nach diesen schwerwiegenden Gedanken sehne ich mich doch gleich wieder nach einer Bratwurst im trockenen Brötchen und einem Glas Glühwein, beides für jeweils mindestens 3 Euro ... Die erste "Besinnung" ist meist wohl die auf bereits etablierte und tradierte Routinen, koste es was es wolle.
Da ich mittlerweile die meisten der angebotenen Bratwürste und die dazu gereichten Pappbrötchen kaum noch essen will, hier der Hinweis, daß es auch Alternativen bzgl. herzhaften Essens gibt, z.B. warme Fleischwurst, Grünkohl mit Mettwurst und diverse warme Suppeneintöpfe:
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